Bevor wir mit der Wärmedämmung für unser Zuhause loslegen, stellen sich zahlreiche Fragen. Die Arbeiten schieben wir dann wegen unserer Befürchtungen – die ihren Ursprung meist in Fehlinformationen oder mangelnder Information haben – auf.
Klar ist, dass mit der richtigen Wärmedämmung viel Energie und damit Geld gespart werden kann, trotzdem zerbrechen wir uns den Kopf darüber, ob ausreichend Luftzirkulation vorhanden ist; ob Innen- oder Außendämmung besser ist; ob die Farbe des Verputzes eine Rolle spielt… Solche und ähnliche Dilemmas gehen uns durch den Kopf.
Im Folgenden helfen wir Ihnen Antworten auf einige häufig gestellte Fragen zu finden.
Stimmt es, dass die Innendämmung die bessere Entscheidung als die Außendämmung ist?
Angeblich ja, sie ist auch billiger, obwohl sie genau so gut wie die Außendämmung ist…
Sie sollten aber nicht nur den Sparfaktor im Auge behalten, denn es gibt noch andere Aspekte, die zu berücksichtigen sind. Woran liegt es, dass Fachleute nicht in jedem Fall die Innendämmung empfehlen? Sie haben einen Grund dafür und meinen es gut mit Ihnen. Aufgrund ihres Fachwissen und ihrer Erfahrungen wissen sie, dass die Fassadenwände im Winter mit einer Innendämmung viel kälter sein werden als mit einer Außendämmung. Das kommt daher, dass mit einer Innendämmung eigentlich verhindert wird, dass die warme Innenluft diese Wände durchdringt. Wenn die Dampfsperre nicht fachgerecht gelöst wurde, kommt es zwischen der kalten Wand und der Isolierung zur Kondensation, was Schimmelbildung an den Wänden zur Folge hat.
Im Wesentlichen dient die Wärmedämmung der Speicherung von Wärme. Wenn Sie sich für die Innendämmung entscheiden, schadet es nicht, zu wissen, dass die Außenwände die Außenlufttemperatur übernehmen und so die Wärmespeicherfähigkeit unterlaufen wird. Dadurch kühlt Ihr Zuhause schneller ab und Sie müssen sich wieder überlegen, wie Sie „sparsame Wärme” erreichen.
Die Innendämmung eignet sich für Gebäude, in denen Sie sich nur für kurze Zeit aufhalten bzw. wohnen, z. B. in einem Wochenendhaus. Hier ist das Risiko der oben erwähnten Kondenswasserbildung geringer.
Als Antwort auf die oben gestellte Frage würden wir sagen, dass Sie nicht an der richtigen Wärmedämmung sparen sollten. Das Beste für Ihr Zuhause – und für Sie selbst – ist, wenn Sie sich für die Außendämmung entscheiden. Diese Wahl wird Ihrer Gesundheit und Ihrem Komfortgefühl zugutekommen.
Ich habe Bedenken wegen der Dachisolierung, weil dann Nagetiere und Wespen Einzug halten…
Ebenso wie für uns Menschen, ist es auch für Kleintiere bzw. Nagetiere ein gutes Gefühl, sich an einem warmen, vor Kälte geschützten Ort aufzuhalten. Diese Tierchen halten in den Wintermonaten die nicht ausgebauten Dachböden für die bestgeeignete Zuflucht, da es sich um kaum genutzten Raum handelt. Für sie ist die Wärme des Dachbodens und der Zufluchtsort selbst entscheidend, nicht der Wärmedämmstoff. Das wissen wir auch deshalb, weil die Tiere auch in nicht isolierten Dachböden Zuflucht suchen. Sie brauchen eine ruhige und vor Kälte geschützte Nische. Wenn Sie darauf achten, dass nirgendwo ein Spalt oder ein Loch ist, durch das sie in den Dachboden oder die Dachkonstruktion gelangen, können Sie am besten verhindern, dass sich die Tiere einnisten.
Bei Asthma soll angeblich eine Isolierung nicht gut sein, weil die Wohnung nicht atmet. Stimmt das?
Es ist sehr wichtig, dass die Luft in Ihrem Zuhause so sauber wie möglich ist, nicht nur aus gesundheitlichen Gründen, sondern einfach deshalb, weil man sich dann wohler fühlt. Frische Luft ist noch wichtiger, wenn z. B. Ihr Kind an Asthma leidet. In diesem Fall sollten Sie (auch) besonders gut darauf achten, dass die Wände nicht schimmeln. Ein Rohrbruch oder eine fehlerhafte Wasserabdichtung reicht und schon haben Sie einen Schimmelfleck!
Schimmelbildung ist auch eine Folge der Kondenswasserbildung, zu der es dann kommt, wenn die Wand aufgrund der Wärmebrücken dort, wo eine warme und eine kalte Gebäudekonstruktion zusammentreffen, kalt wird. All das kann durch eine entsprechende Wärmedämmung unterbunden werden. Dennoch sollten Sie darauf achten, dass die Wände NICHT feucht „eingepackt” werden.
Glas- oder Steinwolle sind sehr gute Dämmstoffe, da sie Dampf und Feuchtigkeit ausgezeichnet freilassen und dadurch die Wände trocken bleiben. Eine gute Wahl im Sinne einer sauberen Luft und für unsere Gesundheit!
Ist dunkler Verputz wirklich nicht zu empfehlen?
Er ist tatsächlich nicht empfehlenswert. Warum? Weil im Vergleich zu hellem Putz eine dunkle Oberfläche über eine höhere Temperatur verfügt. Das hat zur Folge, dass es bei stärkeren Temperaturschwankungen prozentual gesehen bei dunklerem Putz leichter zu Rissen kommt. Hören Sie daher auf Fachleute und verzichten Sie im Falle einer Wärmedämmung auf dunkle Farben!
Wärmedämmung kommt mir so einfach vor, ich mache das selbst – dann muss ich die Arbeit nicht bezahlen
Was für ein gutes Gefühl für einen Mann, wenn er die „Männerarbeiten” im Haus selbst erledigen kann. Ganz zu schweigen davon, dass er damit auch noch seiner Frau imponieren kann, schließlich wird sie denken, „mein Mann kann alles”. Das ist schön und gut, aber es lohnt sich, darüber nachzudenken, welche Herausforderung man annimmt.
Wärmedämmarbeiten erfordern das Wissen von Fachleuten, da später zahlreiche ernste Problemen auftreten können, mit denen man gar nicht gerechnet hat. Es ist zum Beispiel nicht egal, wie das Material aufgetragen wird. Durch fehlerhafte Arbeit kann eine Wärmebrücke entstehen, die Schimmelbildung zur Folge hat. Und das möchten Sie nicht, richtig? Probleme können auch entstehen, wenn das Material nicht richtig fixiert wurde.
Wer nicht über genügend Know-how zum Dämmvorgang verfügt, sollte es lieber bleiben lassen. Sie sparen sich nämlich dadurch nichts, sondern es kann leicht passieren, dass Sie noch draufzahlen und das nicht wenig. Abgesehen davon kann es zu ernsten Schäden in der Struktur des Hauses kommen, weshalb Sie sich dann ohnehin wieder an einen Fachmann wenden müssen. Sie bezahlen also nicht nur für die Arbeit, sondern auch für das Fachwissen und das qualitativ hochwertige Endergebnis. Es lohnt sich nicht, ein Risiko einzugehen.
Wenn Sie neben diesen häufigen Bedenken noch weitere Fragen haben, wenden Sie sich an einen Fachmann. Er wird Ihnen gerne behilflich sein!